Prof. (FH) PD Dr. Mario Döller, Rektor der FH Kufstein Tirol bei seiner Begrüßung zum 7. Familiy Business Day mit dem Thema Resilienz in Familienunternehmen. Im Aschluss übernahm Prof. (FH) DDr. Mario Situm das Wort (links im Bild).
FH Kufstein Tirol
Prof. (FH) PD Dr. Mario Döller, Rektor der FH Kufstein Tirol bei seiner Begrüßung zum 7. Familiy Business Day mit dem Thema Resilienz in Familienunternehmen. Im Aschluss übernahm Prof. (FH) DDr. Mario Situm das Wort (links im Bild).

Family Business Day an der FH Kufstein Tirol: Resilienz von Familienunternehmen

05.12.2023 | Allgemein
Ende November fand der 7. Family Business Day in der Aula der Kufsteiner Fachhochschule in Kooperation mit WeissmanInternational statt. Die Vortragenden aus Praxis und Wissenschaft gaben vielseitige und individuelle Einblicke in Konzepte und Erfahrungen.

Der Bachelorstudiengang Unternehmensführung der Kufsteiner Fachhochschule organisiert den jährlich stattfindenden Family Business Day seit dem Studienjahr 2017/18 in Zusammenarbeit mit der Weissman Gruppe, eine Beratungsagentur für Familienunternehmen in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz.. In diesem Jahr präsentierten die eingeladenen Expert:innen und Unternehmer:innen wissenswerte Fakten und Best-Practice-Lösungen zum Thema Resilienz von Familienunternehmen.

WeissmannInternational: Antifragilität vs. Resilienz von Familienunternehmen

Prof. (FH) Dott. Markus Weishaupt, geschäftsführender Gesellschafter der WeissmannInternational, zeigte anhand unterschiedlicher Statistiken auf, wie Familienunternehmen weltweit zur wirtschaftlichen Entwicklung von Volkswirtschaften und der Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen. Börsennotierte Familienunternehmen zeigen im Vergleich zu Nicht-Familienunternehmen seit 2004 eine deutlich bessere Aktienperformance. Aus Weishaupts langjährigen Erfahrungen können Familien unterschiedliche Maßnahmen einleiten, um antifragil zu werden. Hierzu zählen beispielsweise der Freiraum für Mitarbeitende und die Zeit für kreatives Arbeiten, eine konstruktive Fehlerkultur oder das intuitive Erkennen von Chancen in Krisensituationen. Gemäß seinen Ausführungen besitzt der Begriff antifragil Ähnlichkeiten zum Begriff Resilienz. „Antifragilität ist dann gegeben, wenn trotz Krisen und Katastrophen Unternehmen nicht zerbrechen, robust bleiben und trotz dieser Robustheit nicht an Substanz verlieren,“ sagt Prof. (FH) DDr. Mario Situm, MBA, Studiengangsleiter Unternehmensführung an der FH Kufstein Tirol. „Robustheit entsteht durch Überwindung von nicht vorhersehbarer, aber auch vorhersehbarer, dennoch sich plötzlich präsentierender Schocks.“

Handl Tyrol GmbH: Resilienz kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen

Karl Christian Handl, geschäftsführender Gesellschafter der Handl Tyrol GmbH, betont die Wichtigkeit, andere Branchen zu beobachten: Wie begegnen diese den veränderten Rahmenbedingungen? Er hebt die Bedeutung von Innovation und Mut hervor, neue Produkte herzustellen und zu testen, auch wenn der Markterfolg ungewiss ist. Viele Prozesse und Verfahren im Unternehmen konnten auf Grund dieser Überlegungen verbessert und sogar optimiert werden, was einen wesentlichen Einfluss auf die Resilienz hatte.

Atzwanger AG: Faktoren der Business Resilience

Thomas Atzwanger, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates von Atzwanger AG, zeigte auf, wie sich das Geschäftsmodell eines Anlagenbauers über die Zeit verändert hat und wie man mit diesen Veränderungen umgegangen ist. Er berichtete, dass man bestimmte Geschäftsfelder durchaus auch aufgeben sollte, wenn diese kein Ertrags- und Wachstumspotenzial besitzen. Seiner Meinung nach ist die Business Resilience von Atzwanger AG auf die Faktoren professionelles Beschaffungsmarketing, Bereinigung der Gesellschafterstruktur, Optimierung der Governance und der Unternehmensführung sowie Stärkung der Liquidität zurückzuführen.

Aichinger Group: Resilienz in der Restrukturierung

Im letzten Vortrag ging Anna Aichinger, Gesellschafterin, Geschäftsführerin & Prokuristin der Aichinger Group, auf die Resilienz eines Familienunternehmens in der Restrukturierung/Sanierung ein. Sie berichtete, wie wichtig der Zusammenhalt und vor allem die Kommunikation in der Familie ist, um Krisensituationen zu bereinigen und zu überwinden.  

Erfolgsfaktoren der Resilienz von Familienunternehmen

Die Schlüsselkomponenten, die Familienunternehmen in Krisenzeiten widerstandsfähig machen, standen im Mittelpunkt der abschließenden Podiumsdiskussion. Neben den Vortragenden waren Denise Schurzmann, Geschäftsführerin der Krause Industrieschaltanlagen GmbH, und Franz Pegger, Rechtsanwalt der GPK Pegger Kofler & Partner, Gäste des Family Business Days. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass eine klare und offene Kommunikation zwischen den Familienmitgliedern ein bedeutender Erfolgspfeiler sei, um gute Entscheidungen treffen zu können. Die Expert:innen empfahlen abschließend, die Nachfolge im Familienunternehmen rechtzeitig zu planen und die neuen Eigentümer:innen frühzeitig ins Tagesgeschäft einzubinden. So können sie Erfahrungen sammeln und Verantwortung übernehmen.

Nächstes Jahr findet der Family Business Day am 22. November 2024 ab 13 Uhr statt.  

Links