Prof. (FH) DDr. Mario Situm und Prof. (FH) Dr. Alexandra Brunner-Sperdin vor dem Konferenzsaal der Global Business Conference.
FH Kufstein Tirol
Prof. (FH) DDr. Mario Situm und Prof. (FH) Dr. Alexandra Brunner-Sperdin vor dem Konferenzsaal der Global Business Conference.

Forschende der Fachhochschule Kufstein Tirol präsentierten Ergebnisse auf der 14th Global Business Conference 2023

09.10.2023 | Internationales
Auf der jährlichen Konferenz in Zagreb, Kroatien, die unter dem Motto Doing business in a disrupted world stattfand, stellten Forschende aktuelle Ergebnisse aus den Bereichen Finanzwirtschaft und Tourismus & Marketing vor.

Auch diesen Sommer zog die Global Business Conference vom 27. bis 30. September 2023 wieder Forschende aus aller Welt an, um aktuelle Ergebnisse zu präsentieren und zu diskutieren. Mit neu gewonnenen Erkenntnisse aus der Finanzwirtschaft sowie Tourismus & Marketing waren auch zwei Professor:innen der Fachhochschule Kufstein Tirol Teil der internationalen Konferenz. Einer der beiden Vortragenden, Prof. (FH) DDr. Mario Situm, ist seit mehreren Jahren mit diesem Symposium verbunden und beteiligt sich aktiv im Academic Program Commitee.

Unternehmenskrisen und Resilienz in der Hotelindustrie – eine qualitative Analyse für Tirol und Salzburg

In einem gemeinsamen Projekt bearbeiteten Prof. (FH) Dr. Alexandra Brunner-Sperdin und Prof. (FH) DDr. Mario Situm die Fragestellung, inwieweit sich das Verhalten von Hotelbetrieben in Tirol und Salzburg für die Zukunft krisenbedingt verändert hat und inwieweit sie gestärkt daraus hervorgehen konnten. Hierfür befragten die Studienverantwortlichen 21 Unternehmer:innen von Klein- und Mittelbetrieben der Hotellerie und bereiteten die daraus gewonnen Informationen mit einer qualitativen Inhaltsanalyse auf. Die Ergebnisse zeigten, dass die Unternehmen im alpinen Tourismus seit 2020 mit mehreren Krisen zu kämpfen haben. Die Ursachen für die Krisen sind laut den Manager:innen exogen, das heißt Faktoren, auf welche die Betriebe keinen Einfluss haben (Corona-Pandemie, Inflation und Personalmangel).

Um die organisatorische Resilienz zu erhöhen, werden die Tourismusunternehmen in Zukunft noch flexibler arbeiten müssen. Das Resilienzverhalten in Bezug auf die erlebten Krisen hat sich deutlich weiterentwickelt und die Unternehmer:innen nannten mehrere strategische (zum Beispiel Geschäftsmodellentwicklung, Robotik für Dienstleistungen und mehr) und operative Maßnahmen (zum Beispiel Kostensenkung, Öffnungszeiten und mehr), um Krisen entgegenzuwirken und die Widerstandskraft eines Unternehmens zu erhöhen. Die Mehrheit der Befragten nannte jedoch das Verhältnis und die Verfügbarkeit von Personal als Schlüsselressource im Zusammenhang mit der Umsetzung entsprechender zukünftiger Gegenmaßnahmen. Die Ergebnisse zeigten auch, dass das Bewusstsein der Unternehmenden in Bezug auf Krisen und die Notwendigkeit der organisatorischen Resilienz gestiegen ist.

Studie der Fachhochschule Kufstein zur finanziellen Allgemeinbildung von deutschen und österreichischen Studierenden

Prof. (FH) DDr. Mario Situm präsentierte die Ergebnisse einer von der Tiroler Wissenschaftsförderung des Landes Tirol (TWF) unterstützten empirischen Studie, bearbeitet und analysiert von Lukas Hartleif, MA, BA, und Prof. (FH) Dr. Dominika Galkiewicz. Es sollte herausgefunden werden, wie es um den Wissens- und Erfahrungsstatus deutscher und österreichischer Studierender hinsichtlich ausgewählter Kapitalmarktprodukte steht und welche Risikoaversion sie allgemein hinsichtlich Investments besitzen. Die Ergebnisse der 231 vollständigen Fragebögen zeigten, dass Studentinnen hinsichtlich der Kapitalmarktinstrumente Fonds und ETFs (Exchange Traded Fund, ein börsengehandelter Indexfonds) ein signifikant geringeres Wissen als Studenten besitzen. Zudem zeigen weibliche Studierende eine signifikant höhere Aversion gegen Verluste, was vermuten lässt, dass diese weniger risikoliebend sind. Statistisch signifikante Unterschiede im Wissen um Kapitalmarktinstrumenten und der Aversion gegen Verluste ließen zwischen den Generationen Y (geboren im Zeitraum der frühen 1980er bis zu den späten 1990ern) und Z (ab ca. 1997) nicht aufzeigen. Das Geschlecht der Studierenden stellt daher eine wichtige Variable dar, um den Unterschied des Grades der finanziellen Bildung erklären zu können. Die Teilnehmenden diskutierten die Ergebnisse im Plenum und als sahen sie als sehr interessant und aufschlussreich an. Daraus ergaben sich Anregungen für eine potenzielle Veröffentlichung der Ergebnisse als internationaler Fachbeitrag.

Die Vorteile der Teilnahme an einer internationalen Forschungskonferenz

Die Erfahrungen aus dem Besuch der Konferenz zeigten wieder einmal auf, wie wichtig es ist, sich mit anderen Forschenden zu vernetzen und mit ihnen in Diskussion zu gehen, um unterschiedliche Sichtweisen kennen zu lernen. Aus den vielen geführten Gesprächen gingen wichtige Erkenntnisse und Perspektiven hervor, die für die weiterführende Forschung hilfreich sind. Zudem ist eine Teilnahme auch ein sehr guter Indikator, um zu sehen, mit welchen Forschungsthemen sich Kolleg:innen aus anderen Ländern beschäftigen und inwieweit die eigenen Forschungsbemühungen Relevanz und Anerkennung in der Scientific Community finden. 

 

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