Krisen- & Sanierungsmanagement: Master-Student im Interview

06.05.2011 | Allgemein
"Ich gehe davon aus, dass ich mich durch das spezifische Wissen von der breiten Masse abheben kann", so Matthias Stengel, B.A.

Von April bis Juli berichten wöchentlich zwei Studierende der Bachelor- & Master-Studiengänge der FH Kufstein über ihre Studienerfahrungen. Diese Woche führten wir ein Interview mit Matthias Stengel, B.A., Student des Master-Studienganges Krisen- & Sanierungsmanagement.

  • Was waren für Sie die entscheidenden Gründe für die Wahl des Studiums Krisen- und Sanierungsmanagement?
    Ich kann meine Kenntnisse aus dem Bachelor-Studiengang "Unternehmensführung" der FH Kufstein noch weiter ergänzen, weil die lebenszyklusbezogene Betrachtung eines Unternehmens auf die Phase der Stagnation, rückläufigen Geschäftstätigkeit bzw. den Turnaround ausgeweitet wird. Besonders die Mischung aus betriebswirtschaftlichen und juristischen Themen macht den Master-Studiengang für mich zu einem sehr runden und interessanten Angebot.
  • Was erwarten Sie sich von diesem Studium für Ihr Berufsleben?
    Ich gehe davon aus, dass ich mich durch das sehr spezifische Wissen von der breiten Masse etwas abheben kann und hoffe, dadurch gute bis sehr gute Berufsaussichten zu haben. Und trotz des sehr spezifischen Wissens ist man ausreichend breit aufgestellt, da Kenntnisse bspw. über Krisenprophylaxe in nahezu allen Unternehmensbereichen wertvoll sein können.
    Für mich persönlich erwarte ich mir, dass ich mich sowohl unter fachlichen als auch methodischen und persönlichen Gesichtspunkten weiterentwickeln kann, was mir bisher in hohem Maße ermöglicht wird.
  • Was war für Sie ein absolutes Highlight oder ein entscheidender Lernschritt im Studium?
    Ein entscheidender Lernschritt war sicherlich die erste „Integrative Fallstudie“ im zweiten Semester, in deren Rahmen in mehreren Gruppen Sanierungskonzepte für real existierende Unternehmen erstellt wurden. Hier wurde ersichtlich, dass es in realen Unternehmen keinen Fehler gibt, der nicht gemacht werden kann. Was in der Theorie glasklar erscheint, wird in Unternehmen leider trotzdem häufig falsch gemacht. Auch wurde uns anhand der realen Beispiele vor Augen geführt, dass es wirklich in den allermeisten Fällen Fehlentscheidungen des Managements sind, die Unternehmen in eine Krise führen.
    Ein weiteres Highlight wird sicherlich der Auslandsaufenthalt gegen Ende des dritten Semesters werden, in der sich unser Jahrgang in Richtung Shanghai orientieren wird, um von dort ansässigen Unternehmen zu lernen, wie Krisenmanagement, Restrukturierung und Sanierung in China betrieben werden.
  • Welcher Lektor oder welcher Inhalt hat Sie im Studium bisher am meisten beeindruckt?
    Aufgrund der generell hervorragenden Qualifikation der Lehrenden ist es schwierig, hier eine einzelne Person gesondert hervorzuheben. Zu erwähnen ist aber sicherlich das Team um Herrn Dr. Chalupsky von der Kanzlei „Saxinger, Chalupsky & Partner“ aus Oberösterreich, die nahezu alle Rechtsvorlesungen durchführen. Besonders spannend ist hierbei die Kombination von hervorragenden theoretischen Kenntnissen und einem schier unerschöpflichen praktischen Erfahrungsschatz, mit dem auch vermeintlich trockene Rechtsvorlesungen immer wieder „ausgeschmückt“ bzw. spannend gestaltet werden können.
  • Wie haben Sie das persönliche Verhältnis zu Ihren KommilitonInnen erlebt?
    Obwohl wir als berufsbegleitend Studierende nicht sehr viel Zeit miteinander verbringen, ist ein definitiv freundschaftliches Verhältnis entstanden. Besonders die unterschiedlichen Hintergründe sorgen immer wieder für interessante und fruchtbare Diskussionen.
  • Haben Sie sich an der FH Kufstein wohl gefühlt?
    In den ganzen Jahren, die ich bisher an der FH Kufstein studiert habe, habe ich mich stets äußerst wohl gefühlt und genieße die Atmosphäre nach wie vor. Dies liegt sicherlich auch besonders an der familiären Umgebung und der freundlichen, respektvollen und kollegialen Umgangsweise an der FH Kufstein zwischen Lehrenden, Studiengangsleitung, Studiengangsassistenzen und Studierenden.
  • Was halten Sie von der Organisationsform des Studiengangs?
    Die berufsbegleitende Organisationsform ermöglicht es uns Studierenden, uns neben dem Beruf weiterzubilden. Dies bedeutet sicherlich teilweise erheblichen Aufwand. Jedoch wussten wir ja schon vorher, worauf wir uns einlassen würden und nehmen das deshalb auch in Kauf. Im Nachhinein ist es ja dann doch immer wieder „halb so wild“.
  • Welchen Tipp würden Sie den Studierenden der/s STG geben?
    Ich möchte allen Interessierten den Tipp geben, sich auch wirklich an solch ein Studium heranzuwagen. Trotz der Zusatzbelastung ist es durchaus spannend und macht auch großen Spaß. Und als dezidiert berufsbegleitend organisiertes Studium ist es auch wirklich neben dem Beruf zu absolvieren. Aktiv Studierenden gebe ich den Tipp, auch in schwierigen Situationen die Zähne zusammenzubeißen. Jede gemeisterte Hürde lässt einen wieder wachsen. So erlebe ich das zumindest während des Studiums.