v.l.n.r.: Prof. Dr. Oliver Scheytt, Pius Knüsel, Prof. (FH) Dr. Robert Kaspar, Hilary Carty, Prof. (FH) Dr. Sebastian Kaiser, Prof. Dr. John Beech, Prof. (FH) Dr. Gernot Wolfram
v.l.n.r.: Prof. Dr. Oliver Scheytt, Pius Knüsel, Prof. (FH) Dr. Robert Kaspar, Hilary Carty, Prof. (FH) Dr. Sebastian Kaiser, Prof. Dr. John Beech, Prof. (FH) Dr. Gernot Wolfram

Wissen, das in die Zukunft führt - Erfolgreicher Auftakt der 2. Kufstein Summer School in Epidavros/Griechenland

09.05.2011 | Allgemein
Internationale ExpertInnen aus dem Feld des Arts- und Culturalmanagement trafen sich von 1. – 7. Mai 2011 zur zweiten Kufstein Summer School der FH Kufstein zum Thema "Cultural Leadership for Cities and Regions" in Epidavros/Griechenland.

In der kulturell äußerst traditionsreichen Stadt am Saronischen Golf wurden neue Ansätze diskutiert, wie Kultur und Kulturexperten dazu beitragen können, Menschen in einer globalisierten Welt dazu zu ermuntern, an Kultur- und Identitätsdiskursen stärker zu partizipieren. Dabei werden soziale, politische und ökonomische Faktoren beleuchtet und neue innovative Handlungsansätze in den jeweiligen Feldern vorgestellt.

Etwa die aktuellen Projekte des Goethe Institutes, der Schweizer Pro Helvetia Stiftung, des Cultural Leadership Programms des British Arts Councils, des Kulturhauptstadtbüros Ruhr2010 und des Art Management Networks Weimar wurden in Epidavros ebenso präsentiert wie private Initiativen und Forschungsergebnisse, z. B. von der Coventry University (UK), der University of Patras (GR) und der FH Kufstein (A).

Im Zentrum standen dabei konkrete Arbeitsschritte, wie im Moment zum Beispiel gleichwertige Partnerschaften und Netzwerke international geschaffen werden. Besonders die Themen "Qualität" und "Nachhaltigkeit" werden dabei als zentrale Aufgaben von "Cultural Leadership" verstanden.

Damit verbunden ist freilich auch die Frage, welche Arbeitsmarktchancen für Arts Manager heute bestehen. Was sind ihre genuinen Aufgabenfelder, ihre Kompetenzen und Stärken? Und wie kann das Verhältnis zu den politischen Entscheidern verbessert werden? Wie können die Kulturwissenschaften eine stärkere Akzeptanz in der Öffentlichkeit erfahren?

Der Direktor der Summer School, Prof. (FH) Dr. Sebastian Kaiser zieht ein positives Fazit: "Wir freuen uns sehr, dass so viele internationale Experten und Studierende nach Griechenland gekommen sind - und sich so aktiv an den Diskussionen beteiligen. Besonders spannend sind für mich die Debatten über das Verhältnis von Kreativität, Ökonomie und Nachhaltigkeit, die so unterschiedliche Standpunkte aufzeigen. Einmal mehr wird klar, dass Forschung im Bereich der sogenannten Kreativwirtschaft vielleicht das wichtigstes Instrument ist, um nicht bei Meinungen stehen zu bleiben, sondern Handeln im Kulturbereich auf eine belastbare Basis zu stellen."

Der Wissenschaftliche Programmleiter, Prof. (FH) Dr. Gernot Wolfram sieht es ähnlich: "In den Gesprächen in Epidavros herrscht auch dieses Jahr wieder etwas von dem Geist eines Symposiums: Austausch statt Konkurrenz von Meinungen, Dialog statt Monolog und vor allem: Interesse daran, bestehende Strukturen in Frage zu stellen und kulturelle Arbeit nicht nach ihrer Nützlichkeit, sondern nach ihrer Inspirations- und Motivationskraft zu befragen. Praxiswissen und Theorie hierbei zu verbinden, ist natürlich nach wie vor eine große Herausforderung."

Besondere Höhepunkte bislang waren die Vorträge von Hilary Carter, langjährige Direktorin des Cultural Leadership Programme des British Arts Council in London, Prof. Dr. Oliver Scheytts Reflektion über die Nachhaltigkeit von Kulturhaupstadtjahren und der Vortrag des Direktors der Stiftung Pro Helvetia, Pius Knüsel, im kleinen antiken Theater von Epidavros (siehe Foto).

Hilary Carty zeigte sich von dem Kufsteiner Summer School Ansatz begeistert: "Wissen in der Kultur braucht unbedingt Offenheit für Erfolgskonzepte aus vielen Bereichen. Häufig werden Grenzlinien zwischen den Praxisfeldern gezogen, die in einer globalisierten Welt eher hinderlich als förderlich sind. Menschen, die Entscheidungen für Kultur- und Kunstprojekte treffen müssen, brauchen heute mehr denn je Offenheit für neue Synergien. Das wird hier in Epidavros auf beeindruckende Art und Weise deutlich, besonders weil aufgrund von konkreten Praxisdokumenten (Case Studies) und Forschungsergebnissen diskutiert wird."

Der Studiengangsleiter für Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement, Experte für synergetisches Eventmanagement, Prof. (FH) Dr. Robert Kaspar, ist sich sicher, dass die Summer School ein wichtiges akademisches Instrument der FH Kufstein geworden ist: "Wir wollen nicht nur über Internationalität reden, sondern wir wollen sie leben. Ich habe in den wenigen Tagen bereits so viele Gespräche mit Studierenden aus anderen Universitäten mit ähnlichen Studienprogrammen geführt, konnte Kontakte zu wichtigen Entscheidern im internationalen Arts Management herstellen und habe so viele spannende Diskussionen gehört, dass hier wirklich von einem stimulierenden Wissensaustausch gesprochen werden kann. Hochschulen brauchen einen nachhaltigen Anschluss an internationale Diskurse in Theorie und Praxis. Die Summer School der FH Kufstein in Griechenland entwickelt sich hierbei zu einer Drehscheibe für diesen wichtigen Prozess. Das ist ein Erfolg, der mich freut - und der unseren jetzigen und zukünftigen Studierenden zugute kommen wird."

Am Ende der Woche wurde ein Summary Paper veröffentlicht, das die Ergebnisse der Summer School aus Wissenschaft und Praxis zusammenfasst. Dazu wird es auch Links und Literaturempfehlungen geben, die von den LektorInnen und StudentInnen als wichtige Vertiefungsquelle empfohlen wurden. Somit sollen die Ergebnisse der Summer School auch ein Ausdruck der Vielfalt der Ideen, Gedanken und Anregungen aller TeilnehmerInnen sein.

Diversity in Practice!

Das Summary Paper kann bei der Projektmanagerin der Summer School, Frau Angela Scalet, bestellt werden, auch von den Lesern dieser Website bzw. anderen Studierenden und Fachexperten.

Bestellung per Mail bei: angela.scalet@fh-kufstein.ac.at